Ich liege im Bett und lausche den Vögeln, die scheinen heute lauter zu singen, als ob sie das Frühjahr herbeirufen wollen, am Himmel Wolkenformationen.
So schließe ich meine Augen und höre zu – tauche tiefer ab – ein Zustand zwischen Meditation und leichten Schlaf. Alles darf sein – ich schau mit meiner Seele und meinem Herzen einfach nur zu.
Ich lege meine Hände auf mein Herz – spüre die weiche Haut, fühle meinen Herzschlag. Ich lebe – ich bin hier in diesem Körper, in diesem Leben.
Mir wird bewusst, wie kostbar dieses Leben doch ist – ein Hauch von Dankbarkeit und Demut dehnt sich aus.
Ich lasse diese Gefühle, die ich gerade fühle, die in mir Anklopfen zu – ich gebe ihnen einen Raum. Die Vögel singen immer noch und ein Hahn stimmt zu.
Bilder tauchen auf – Erinnerungen, Wörter, Möglichkeiten, verpassten Chancen – Liebe und Wut, ich sehe mich Himmel hoch jauchzend und zu Tode betrübt. Ich schaue mit meiner Seele, mit meinem Herzen zu.
So spüre ich Glück und Freude, denn ich lebe und so verzeihe ich mir, nehme mich in den Arm und werfe mir nichts mehr vor. Ich „befreie“ mich von meiner „Schuld“, dies und das getan zu haben oder nicht getan zu haben. Ich sage ja zu meinem Leben.
Langsam öffne ich meine Augen, ich schaue mich bewusst um, die Vögel werden stiller, danke für die Begleitung meiner sanften Transformation. So stehe ich auf, freue mich auf den Tag und bin gespannt, was er mir wohl schenken mag.
~ Maren Flüshöh